Teil II des Reiseberichts Trier – Rom – Athen – Jerusalem
In: Onlineportal www.16vor.de, 10. September 2013
Der Trierer Michael Merten ist von der Mosel aus zu einer zweimonatigen Radtour aufgebrochen, die ihn zunächst nach Rom und Athen führte (wir berichteten). Nach fast 3000 Kilometern auf dem europäischen Festland kam er per Flugzeug in Israel an – und musste dort feststellen, dass der kleine Staat definitiv nicht das gelobte Land für einen Radreisenden ist. Im zweiten Reisebericht schildert der 29-Jährige seine Erfahrungen mit den scharfen israelischen Sicherheitsbestimmungen und seinem Abstecher ins Westjordanland. Dort erlebt Merten eine Herzlichkeit, wie sie ihm auf seiner gesamten Tour nicht begegnet ist. Menschen schenken ihm frisches Obst und bringen gekühltes Wasser, und schließlich darf der Trierer seinen Draht- gegen einen leibhaftigen Esel eintauschen.
“Wohin genau wollen Sie reisen? Kennen Sie jemanden in Israel?” Diese Sätze klingen wie eine freundliche Unterhaltung mit einem Sitznachbarn. Doch in Wirklichkeit ist es eine Art Verhör. Ein Verhör, das mein ohnehin bereits äußerst angespanntes Nervenkostüm vor eine gewaltige Bewährungsprobe stellt. Dabei hatte dieser letzte Tag in Athen so gut begonnen. Endlich auf nach Israel! Mit Vorfreude war ich bereits drei Stunden vor dem Abflug nach Tel Aviv am Airport von Athen eingetroffen. Mein Rad, für das ich ein 70-Dollar-Zusatzticket erworben hatte, ist in Plastikfolie eingewickelt, der Lenker quergestellt und die vier Radtaschen sowie zwei Packsäcke mithilfe von Müllsäcken und Packgurten äußerst effizient zu einem Bündel verwoben. Ich hatte meine Hausaufgaben gemacht! Doch dann kamen die Mitarbeiter von El Al, der Fluglinie mit dem Davidstern, wohl die strengste Airline der Welt. “Bist du verrückt? Die werfen Steine nach Dir!” weiterlesen