Juncker sah eine „niedertrampelnde Arroganz“ beim Irak-Krieg

Zwanzig Jahre nach der US-amerikanischen Invasion im Irak zieht der frühere EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker eine verheerende Bilanz dieses Krieges. Denn der Einsatz, der in der Nacht vom 19. auf den 20. März 2003 mit einer Bombardierung der irakischen Hauptstadt Bagdad begann, habe die entscheidenden Ziele verfehlt. „Die Hauptkonsequenz ist, dass es nicht zu einer Ausbreitung der Demokratien westlichen Zuschnitts kam, sondern dass es in dem Raum eine Zunahme autoritärer Regime gab“, sagt Juncker im Podcast „Wortwechsel“ des „Luxemburger Wort“. In dem Gespräch mit LW-Journalist Michael Merten geht es um die großen geopolitischen Umbrüche vom Irak- bis zum Ukraine-Krieg.

Zum Podcast:

https://spotifyanchor-web.app.link/e/bYy7MI7Klyb

Neuer Polit-Podcast gibt „Wort“-Korrespondenten eine Stimme

Mit einem neuen Podcast liefert das „Luxemburger Wort“ seinen Leserinnen und Lesern künftig noch mehr Hintergründe zum aktuellen Weltgeschehen. Für „Wortwechsel – der Polit-Podcast“ sprechen die Außenpolitik-Redakteure der Zeitung mit Korrespondentinnen und Korrespondenten, aber auch mit Politikern und Expertinnen. Der Podcast ist ab sofort auf online.wort.lu/wortwechsel und auf Spotify abrufbar. Zum Aufzeichnen der Auftaktfolge besuchte LW-Korrespondent Michael Wrase die Redaktion. Von Zypern aus schreibt der 65-Jährige seit nunmehr 43 Jahren über das Geschehen im Nahen Osten, er hat zahlreiche Kriege miterlebt. Im Podcast sprechen Merten und Wrase über den arabischen Blick auf den Ukraine-Krieg.

https://www.wort.lu/de/international/neuer-polit-podcast-gibt-wort-korrespondenten-eine-stimme-63dbdf93de135b92362b29df

fahrstil #35: Kostenlos, aber kompliziert: Der Gratis-ÖPNV in Luxemburg

Willkommen Bord von fahrstil #35 °zug!
Angesichts der breiten Debatte über das deutsche 9-Euro-Tickets passt mein Beitrag gut in die Zeit. Denn mit der Einführung eines Gratis-ÖPNV sorgte Luxemburg 2020 für einen Paukenschlag: Seitdem braucht dort, wer in Bussen, Zügen oder der Tram unterwegs ist, kein Ticket mehr – das das Rad kann man umsonst mitnehmen. Doch hat die international viel beachtete Maßnahme wirklich zu einer Verkehrswende beigetragen?

Ein Mann der Langstrecke

Den Luxemburger Jean Asselborn kennt man vor allem aus den Nachrichten: Kaum ein Politiker tritt mit so viel Leidenschaft für die Menschenrechte ein wie der dienstälteste Außenminister der EU. Doch genauso leidenschaftlich tritt er auch in die Pedale. fahrstil war mit dem 72-Jährigen in seinem persönlichen Kraftraum unterwegs.

Fotos: Karsten Müller

In: fahrstil – Das Radkulturmagazin, Ausgabe 32, September 2021.

Als die Rache der Nazis eine luxemburgische Prinzessin traf

Das Stauffenberg-Attentat vom 20. Juli 1944 hatte gewaltige Folgen – auch für Prinzessin Antonia von Luxemburg. Eine Spurensuche.

Es ist 12.42 Uhr an jenem 20. Juli 1944, als der Zündmechanismus auslöst und mit ohrenbetäubendem Lärm eine Bombe im Besprechungsraum des „Führerbunkers“ auslöst. Alle 24 Personen darin werden zu Boden geschleudert. Im allgemeinen Chaos gelingt es Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg und einem Begleiter, die Wolfsschanze zu verlassen und eine Maschine nach Berlin zu besteigen. Dort soll der Oberst die „Operation Walküre“ durchführen: Ein Staatsstreich, der das Ende der Nazi-Diktatur zum Ziel hat.

Stauffenberg muss sich im Klaren darüber gewesen sein, welches Risiko er eingeht. Welche schwerwiegende Folgen sein mutiges Handeln für ihn selbst, seine Familie, sein Umfeld im Fall des Scheiterns haben würden. Dass es selbst eine Prinzessin aus dem Großherzogtum und ihre Familie in schwere Bedrängnis bringen würde, ist nur eine Randnotiz in der Geschichtsschreibung zum Attentats vom 20. Juli.Doch für Antonia von Luxemburg und ihre Kinder sollte es ihr Leben völlig auf den Kopf stellen.

In: Luxemburger Wort, 20. und 21. Juli 2021

https://www.wort.lu/de/international/jahrestag-des-20-juli-1944-als-die-rache-der-nazis-eine-luxemburgische-prinzessin-traf-60daf6e0de135b9236a1c66a

Wie ein Ersthelfer die Amokfahrt von Trier verarbeitet

Konditor Christian Fritzen hat sich Minuten danach um Opfer gekümmert

Christian Fritzen hat sich sofort nach der Trierer Amokfahrt um Opfer gekümmert. Noch heute kämpft er mit den Erinnerungen – und mit dem Verhalten mancher Passanten, die Videos drehten, statt zu helfen.

In: Luxemburger Wort, 11. Dezember 2020

Der Duft frischen Teigs liegt über der alten Backstube in der Trierer Jakobstraße. Konditor Christian Fritzen, der gerade Mürbeböden ausrollt, und seine Mitarbeiter arbeiten Hand in Hand, um eine Vielzahl an Törtchen in allen möglichen Geschmacksrichtungen zu backen, zu befüllen und zu verzieren.

Von der Welt da draußen kriegen sie hinter den dreifach verglasten Fenstern des Hauses mit der 120-jährigen Backtradition nichts mit. Die übliche vorweihnachtliche Hektik, die keine 20 Meter entfernt auf dem Hauptmarkt herrscht, wo sich die Fußgängerströme begegnen, sie bleibt hier außen vor. Doch das ändert sich schlagartig um 13.46 Uhr an diesem Dienstag, dem 1. Dezember.

Zum Beitrag:

https://www.wort.lu/de/international/wie-ein-ersthelfer-die-amokfahrt-von-trier-verarbeitet-5fd25facde135b92366caab3

„Das darf nicht mehr passieren“

Opfer aus Luxemburg erzählen über Missbrauch in der Kirche

Es sind die dunkelsten Erinnerungen seiner Kindheit, die Denis Mees aus seinem Gedächtnis hervorkramt, doch er erzählt sie in nüchternem Tonfall. So ruhig und besonnen, wie er dem Reporter in seiner kleinen Wohnung in Hesperingen einen Kaffee serviert

Abgeklärt, mit dem Abstand von Jahrzehnten, in denen er diese Erinnerungen immer wieder durchdacht und manchmal auch wieder durchlitten hat. Mit der nüchternen Distanz des Erwachsenen, dem gelegentlich die Wut über das Geschehene ins Gesicht geschrieben steht, stellt er noch Milch und Zucker auf den Tisch und kommt dann ohne viel Vorgeplänkel auf den Punkt. „Ich kann mich erinnern an den ersten Tag, als ich dort ankam, da ging es im Grunde schon los“, sagt Mees, 56.

Zum Beitrag:

https://www.wort.lu/de/politik/opfer-aus-luxemburg-erzaehlen-ueber-missbrauch-in-der-kirche-5f7cb329de135b923686f05b

„Ich kann nicht ohne mein Vëlo sein“

Unterwegs mit dem Außenminister und Radreisenden Jean Asselborn

Jean Asselborn hat mit dem „Luxemburger Wort“ eine flotte Rennradtour durch das Eischtal gemacht. „Das Vëlo ist für jemanden, der ein intensives Leben hat, etwas, wo er abschalten kann“, sagt er. Im ungewöhnlichsten Halbjahr seiner Laufbahn, als es für den stets bewegten Außenminister hieß, zu Hause zu bleiben, war das Rad sein Rückzugsort auf zwei Rädern.

Zum Beitrag:

https://www.wort.lu/de/international/unterwegs-mit-jean-asselborn-ich -kann-nicht-ohne-mein-velo-sein-5f4630c4da2cc1784e364676

Foto: Pierre Matgé/ Luxemburger Wort

Jean-Claude Juncker über Norbert Blüm: „Ich verliere einen guten Freund“

Der Tod des früheren deutschen Arbeitsministers Norbert Blüm (CDU) hat dessen Weggefährten Jean-Claude Juncker sehr getroffen. Der CSV-Politiker hat mir im Telefoninterview über die Höhepunkte einer Freundschaft berichtet.

Zum Interview:
https://www.wort.lu/de/international/jean-claude-juncker-ueber-norbert-bluem-ich-verliere-einen-guten-freund-5ea30f3fda2cc1784e35c584

Mit dem Pferd von der Mosel nach Santiago de Compostela

Gilbert Haufs-Brusberg ist auf seinem Pferd Santi von Veldenz bei Bernkastel nach Santiago de Compostela gepilgert. Die Geschichte eines Lebensabenteuers.

Aus. Vorbei. Sollte er wirklich schon nach drei von 90 geplanten Tagen platzen, der Traum vom großen Abenteuer? Gilbert Haufs-Brusberg sitzt an seinem Schreibtisch und lässt den Kaffee in seiner Tasse kalt werden. Jetzt, wenn er sich an diesen dramatischsten Augenblick seiner Pilgerreise zurückerinnert, sieht man ihm an, dass er die große Enttäuschung von damals noch mal nachempfindet.

Zum Beitrag:

https://www.wort.lu/de/panorama/mit-dem-pferd-von-der-mosel-nach-santiago-de-compostela-5e46c5abda2cc1784e35634f