„Wir wollen unsere jahrtausendealte Kultur bewahren“

21 christliche IS-Geiseln haben im Saarland Schutz gefunden

In: Katholisch.de, 12.10.2015

Als Charlie Kanoun erfuhr, dass die Terrormiliz IS 21 assyrische Geiseln freigelassen hatte, zögerte er nicht lange, sondern setzte alles daran, seinen Landsleuten Schutz in Saarlouis zu ermöglichen. 

Auf einem Sessel im zweiten Stock einer Hinterhaus-Wohnung in der Altstadt von Saarlouis hat es sich Marza Merza bequem gemacht. Er ist 91 Jahre alt und achtet auf sein Auftreten; zwar trägt er einen Dreitagebart, doch seine Kleidung mit Baskenmütze, schwarzem Mantel und dunklem Pullover ist gepflegt. Er ist froh, dass nicht nur er, sondern weitere 20 Verwandte und Bekannte nun im Saarland sind. In Sicherheit – nachdem er Gefangener der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) war.

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Ein Spion und der Finger Gottes

Geheimagent 007 fährt tödliches Rennen in der „grünen Hölle“ des Nürburgrings

In: Luxemburger Wort, 12. September 2015

Bond is back. Alle Welt wartet auf den neuen Kinofilm „Spectre“, der im November startet. Doch schon jetzt sorgt der Geheimagent für Schlagzeilen – allerdings auf dem Buchmarkt. „Trigger Mortis“, ein neuer Bond-Roman, ist erschienen.

Ein Hauch bürgerlicher Idylle weht durch die Wohnung in der King’s Road in Londons gehobenem Stadtteil Chelsea. Kurz nach sieben Uhr morgens steigt James Bond aus der Dusche. In der Küche hat eine attraktive Schwarzhaarige mit ungleich geschnittenem Haar bereits das Frühstück vorbereitet. Ein Spion und der Finger Gottes weiterlesen

Lehren aus Luxemburg

Kirche in Luxemburg muss nach Abkommen zur Trennung von Glaubensgemeinschaften und Staat umdenken

In: Saarbrücker Zeitung, 28. Juli 2015

Mit der Trennung von Kirche und Staat hat das kleine Großherzogtum Luxemburg im Januar große Schlagzeilen gemacht. Für Außenstehende war es bislang nicht leicht, das monatelange Ringen zwischen der offensiven linksliberalen Regierung und dem Erzbistum nachzuvollziehen. Jetzt hat der ehemalige bischöfliche Generalvikar Erny Gillen einen detailkundigen Zwischenbericht vorgelegt.

Gillen war einer der Protagonisten auf kirchlicher Seite. Der frühere Professor für Theologische Ethik und Vorsitzende von Caritas Europa war seit 2011 Generalvikar. In dieser Funktion bekam er die zunehmenden Risse im alten System des Staatskatholizismus mit. Ein System, das 200 Jahre überdauert hatte: „Seit der napoleonischen Epoche stand die Zeit in Sachen Religion und Staat im Großherzogtum lange still“, schreibt Gillen in dem 68-seitigen Bericht. Lehren aus Luxemburg weiterlesen

Vom Neandertaler zum Terminator

Völklinger Hütte zeigt Schau über den Mythos Schädel

23. Juli 2015

Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte widmet sich der besonderen Bedeutung von Kopf und Schädel in der Kulturgeschichte des Menschen. Die neue Ausstellung „Schädel – Ikone. Mythos. Kult.“ vom 25. Juli bis 3. April zeigt rund 150 menschliche Schädel, Köpfe und Reliquien aus allen Kulturkreisen und Zeiten.

Völklingen (KNA) Über den tiefen Augenhöhlen von Franziska Tal windet sich ein Blumenkranz in Richtung Stirn. Viel ist es nicht, was von Franziska übrig geblieben ist. Nur ihr Schädelknochen mit den grün-roten Verzierungen, ihrem Namen und dem Hinweis, dass sie 1849 in Österreich starb. Lange war der Schädel einer von tausenden menschlichen Überresten in einem Beinhaus. Jetzt liegt er in einer Vitrine im Weltkulturerbe Völklinger Hütte, wo ihn Besucher der neuen Ausstellung „Schädel – Ikone. Mythos. Kult.“ bis zum 3. April betrachten können. Vom Neandertaler zum Terminator weiterlesen

Alte Bücher, Galerien, Wendeltreppen

Die Renovierung der Maria Laacher Bibliothek ist abgeschlossen

-In: www.domradio.de, 18. Juli 2015

„Der Name der Rose“ lässt grüßen: Die Renovierung der historischen Jesuitenbibliothek in der Abtei Maria Laach ist abgeschlossen. Aus einem vollgestopften, dunklen Raum ist ein lichter, einladender Saal geworden.

Ein Raunen geht durch die Besucher, als sich die Tür zur Maria Laacher Jesuitenbibliothek öffnet. Aus dem dunklen Vorraum treten die Gäste in einen hellen Saal, der Geschichte atmet. Wandregale beherbergen teils jahrhundertealte Bücher. Alte Bücher, Galerien, Wendeltreppen weiterlesen

„Ich will kein Sonderling sein“

Kreisliga-Kicker Malte Warnholtz steht zu seiner Homosexualität

In: Trierischer Volksfreund, 18.01.2014
Von KNA-Mitarbeiter Michael Merten

Homosexualität und Fußball: Seit dem Coming-out von Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger steht das Thema im Fokus von Fans, Medien und Sportlern. Einer, der mit seiner Offenheit auch positive Erfahrungen gemacht hat, ist Malte Warnholtz. Er spielt für die SG Altrich-Wengerohr II in der Kreisliga.

Wittlich. An den 28. April 2012 kann sich Malte Warnholtz noch gut erinnern. An dem Tag war seine A-Jugend-Mannschaft kurz davor, die Meisterschaft zu verspielen. Doch in der letzten Minute erzielte sein Team das Tor zum Ausgleich – die Chance auf die Fußballkrone blieb erhalten. In der Umkleidekabine fragte ihn ein Mitspieler: „Sag mal, bist du eigentlich schwul? Ich hab auch kein Problem damit.“ Malte wiegelte ab: „Warum, stehst du auf mich?“ Es war das letzte Mal, dass er seine sexuelle Identität verleugnete. „Ich will kein Sonderling sein“ weiterlesen

Tatort Uni- Mensa

Portrait des Trierer Stadtschreibers Frank Meyer

In: Magazin Forum, Saarbrücken, Nr. 37, 07.09.2012

Was haben Primstaler Schwenker, das Grubenunglück von Luisenthal und ein Überfall auf die Trierer Uni-Kantine gemeinsam? Auf den ersten Blick nichts. Doch der Schriftsteller Frank P. Meyer hat aus diesen Zutaten das Gerüst seines aktuellen Romans „Normal passiert da nichts“ geformt. Der Nordsaarländer amtiert in diesem Jahr auch als Trierer Stadtschreiber: Als eifriger Kolumnist schreibt er mit Witz und Esprit über die großen und kleinen Erlebnisse des Alltags, vom Pilgern zum Heiligen Rock bis zur Begegnung mit der Erdbeerkönigin.

Ein Saarländer als Stadtschreiber – und das ausgerechnet in Trier? „Das geht doch nicht“, werden viele Moselaner als erstes denken. Es ist eine eigentümliche Beziehung zwischen dem „Pälzer“ und seinem saarländischen Nachbarn: Man kennt sich, man neckt sich, aber irgendwo schätzt man sich auch. Jetzt ist ein Mann zum literarischen Brückenbauer zwischen den Kulturen der Schwenker und Winzer geworden: Frank P. Meyer. Geboren 1962 in Hermeskeil (Kreis Trier-Saarburg), aber mit Wurzeln im Nordsaarland, wuchs er in Primstal (Landkreis St. Wendel) auf, das er zur Wahlheimat erkoren und zum Schauplatz vieler Erzählungen gemacht hat. Tatort Uni- Mensa weiterlesen

Unser tägliches Pfand gib uns heute

Eindrücke von einer Reise mit Zelt, aber ohne Geld

In: Wochenzeitung Paulinus, 16. Oktober 2011

Eine Reise ist in der Regel ein teures Vergnügen. Doch geht es auch ganz ohne Bares und Kreditkarte? Paulinus-Mitarbeiter Michael Merten wollte dieser Frage nachgehen: Mit Zelt, aber ohne Geld machte er sich zusammen mit Studienfreund Stefan Nünlist auf den Weg von Tübingen nach Trier. Ein Reisebericht aus ungewöhnlicher Perspektive.

„Sie können auch mit Karte zahlen“.

Der Ratschlag des Mannes am Nachbarautomaten ist sicher gut gemeint, aber Stefan und ich können uns ein Grinsen nicht verkneifen. Denn wir haben keine EC-Karte dabei, sondern nur drei letzte Geldscheine. Sie sind unser einziges Geld, das wir am Trierer Hauptbahnhof dazu verwenden wollen, ein Quer-durchs-Land-Ticket für zwei Personen zu kaufen. Doch der Automat will und will eine unserer Noten beharrlich nicht akzeptieren. Welche Ironie: Zwei jungen Männern, die zu einem Tripp ohne Geld aufbrechen wollen, gelingt es nicht, ihre letzten Scheine los zu werden. Unser tägliches Pfand gib uns heute weiterlesen