„Moin, ich bin der Robert“

In: Luxemburger Wort, 11. Mai 2019

Der deutsche Grünen-Chef Robert Habeck begeistert in Trier auch luxemburgische Parteifreunde.

Den ganzen Donnerstag über hat es in Trier geregnet; doch jetzt, um 15.30 Uhr, ist es endlich mal trocken. Das macht den zehn grünen Parteimitgliedern, die mit ihren Fahrrädern an Gleis 11 Süd warten, etwas Mut, als der CFL-Zug aus Koblenz pünktlich ankommt. Alle Blicke richten sich auf den Bahnsteig – und tatsächlich, da kommt er an: „Moin, ich bin der Robert“, sagt Habeck, begrüßt jeden Einzelnen mit Handschlag und plaudert ein bisschen drauf los. Trotz des unbeständigen Wetters zögert er zur Freude der Trierer keine Sekunde, als ihm angeboten wird, mit einem Tandem vom Hauptbahnhof zur Innenstadt zu radeln. So setzt sich ein Tross aus zehn Radfahrern in Bewegung und produziert schon vor dem offiziellen Wahlkampfauftritt die ersten Fotos für Facebook. „Moin, ich bin der Robert“ weiterlesen

Die Hoffnung freckt zuletzt

In: Der Freitag, 14. März 2019

„Radwege aus der Krise“ lautet das Wochenthema im neuen Freitag. Jakob Augstein hat dazu ein spannendes Interview mit dem Berliner Klimaaktivisten Heinrich Strößenreuther geführt. Dank seines Engagements für den Volksentscheid Fahrrad ist in Berlin Bewegung bei der Straßengestaltung zu spüren. Der Rest der Republik bleibt jedoch weitgehend träge, wie mein Beitrag aus dem deutlich ländlicher geprägten Rheinland-Pfalz veranschaulicht. Ich musste dafür nicht lange recherchieren; ein kleiner Ausflug bei vereisten Radwegen reichte:

Nach einer Schlitterpartie entschloss ich mich also, auf der benachbarten Bundesstraße zu radeln. Sie liegt höher als der Radweg, weshalb sie von Hochwasser und Baumschäden stets verschont bleibt. Winterdienst und Wartung würden für stressfreies Fahren sorgen – wären da nicht die vielen Autofahrer, die mich in rasantem Tempo und bei lächerlichem Abstand überholen oder mir mit lautem Hupen zu verstehen geben: „Verpiss dich, du hast hier nichts verloren!“

Zum Beitrag:
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/holprig-fuehren-alle-wege-ins-nichts
Foto: Karsten Müller

Ein Konservatorium für die ganze Nordstad

In: Hex16, Winter 2018/19 – Das offizielle Magazin der luxemburgischen Nordstad

Mit seinen beiden Standorten in Ettelbruck und Diekirch hat sich das Conservatoire de musique du Nord als wichtige Anlaufstelle der Musik, des Tanzes und des Theaters für Nordstadt und Ösling etabliert. Seit September hat Adrien Théato den langjährigen Direktor Marc Jacoby abgelöst.

Gute Laune und reges Treiben herrscht auf den Fluren des Centre des Arts Pluriels Ed.Juncker (CAPE), in dem das Konservatorium in Ettelbruck untergebracht ist. Kinder kommen und gehen, unterhalten sich miteinander, einige legen ihren Instrumentenkoffer in die Ecke und spielen noch einmal auf dem Hof, bevor die Kurse beginnen und Konzentration angesagt ist. Auch drinnen, im Konzertsaal des Hauses, ist die Stimmung ausgelassen, als sich der neue und der alte Hausherr begegnen. Für den Hex-Fototermin spielt Direktor Adrien Théato spontan auf dem edlen Steinway-Flügel; sein Vorgänger Marc Jacoby, ein passionierter Violinist, hat seine Geige aber nicht zur Hand. So spielt er kurzerhand auf einer eingebildeten „Luftgeige“ – die beiden Musiker müssen lachen, sie haben sichtlich Spaß. Ein Konservatorium für die ganze Nordstad weiterlesen

Zwischen Durchradeln und Durchwurschteln

In: Luxemburger Wort, 16. September 2018

Fahrradfahren macht Spaß und ist gesund. Doch der Alltag auf zwei Rädern in einer Stadt wie Luxemburg hat auch seine Schattenseiten. Zum Auftakt der Europäischen Mobilitätswoche waren LW-Mitarbeiter Michael Merten und Karsten Müller mit dem Velo in der Hauptstadt unterwegs.

Zur Multimedia-Reportage:

https://www.wort.lu/de/lokales/zwischen-durchradeln-und-durchwurschteln-5b9dff78182b657ad3b92c3c

Kenianischer Überraschungssieger bricht Streckenrekord beim ING Night Marathon Luxembourg 2018

Mark Kangogo jagt seinem Landsmann John Komen 47 Sekunden ab

Mark Kangogo ist der neue König des ING Night Marathon Luxembourg: Um stolze 47 Sekunden verbesserte der Kenianer den zwei Jahre alten Streckenrekord seines Landsmanns John Komen. Die 13. Auflage des ING Night Marathon Luxembourg am 12. Mai 2018 bot aber auch aus Luxemburger Perspektive erfreuliche Nachrichten.

Mark KANGOGO hatte da so ein Gefühl, dass es ein guter Tag für ihn werden würde. „Vor dem Rennen habe ich meinen Freunden gesagt: Heute werde ich feiern“, sagte er am Marathonabend. Dabei hatte wohl kaum ein Beobachter den 1989 geborenen Kenianer auf dem Schirm, der bislang drei Halbmarathons gewonnen hat und 2017 Zweiter beim spanischen San-Sebastián-Marathon in 2:14:33 wurde. Das sieht auch Kangogo so: „Ich hatte die Startnummer 12, ich glaube, mich hatte niemand als Sieger erwartet.“ Kenianischer Überraschungssieger bricht Streckenrekord beim ING Night Marathon Luxembourg 2018 weiterlesen

Der umstrittene Visionär

Vor 200 Jahren wurde in Trier Karl Marx geboren

In: Luxemburger Wort, 5. Mai 2018

Seine Kritiker machen ihn für Unterdrückung und die Massenverbrechen des Kommunismus verantwortlich. Seine Anhänger verehren ihn hingegen als brillanten Analysten der globalisierten kapitalistischen Wirtschaftsordnung. Vor 200 Jahren, am 5. Mai 1818, wurde Karl Marx geboren. Er ist zweifelsohne nicht nur der berühmteste, sondern auch der umstrittenste Sohn der Stadt Trier.

„Dat is Marx? Dat grüne Ding?“ Laut lachen muss ein älterer Trierer, als er die neu gestaltete Ampelanlage am Simeonstiftplatz bei der Porta Nigra betrachtet. Anders als üblich fordert ihn nicht mehr das klassische „Ampelmännchen“ zum Gehen auf, sobald es grün wird. Das Ampelmännchen ist nun ein Ampelmärxchen: ein nach links voranschreitender Mann mit Rauschebart und einem Buch in der Hand. Der Einheimische ist sofort begeistert: „Dat is mal wat Lustiges! Endlich mal bisschen Farbe und Originalität in der Stadt!“ Der umstrittene Visionär weiterlesen

Die neue Hoffnung der CDU heißt „AKK“

Annegret Kramp-Karrenbauer soll CDU-Generalsekretärin werden

In: www.domradio.de, www.bild.de (auszugsweise), 19. Februar 2018

Vor einem Jahr wurden bereits Abgesänge auf sie geschrieben. Nun macht Annegret Kramp-Karrenbauer Karriere als CDU-Generalsekretärin. Was macht die Noch-Regierungschefin des Saarlands zur Hoffnungsträgerin ihrer Partei?

Saarbrücken (KNA) Der „Schulzzug“ war es, der „AKK“ stoppen sollte. Im Frühjahr 2017 war das, die SPD hatte erst kurz zuvor Martin Schulz mit 100 Prozent zum Vorsitzenden gewählt. Die Landtagswahl im Saarland – der erste Urnengang im Superwahljahr 2017 – sollte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) vom Thron stoßen. Und es sah nicht gut aus für die Christdemokratin – doch am Wahlabend ging sie als klare Siegerin hervor. Der Schulzzug kam ins Stocken. Die neue Hoffnung der CDU heißt „AKK“ weiterlesen

„Sie sollen weitertragen, was wir begonnen haben“

Vor 100 Jahren wurde das Weiße-Rose-Mitglied Willi Graf geboren

In: Münchner Merkur, Lindauer Zeitung, domradio.de, 2.  Januar 2018
Foto: Dominik Holl, Bischöfliche Pressestelle Saarbrücken

Er übernahm die gefährliche Aufgabe in der „Weißen Rose“, Unterstützer für den Widerstand gegen Hitler zu werben: Vor 100 Jahren wurde Willi Graf geboren. Die Kirche will eine Seligsprechung des gläubigen Katholiken prüfen.

Saarbrücken/München (KNA) „Zur Beachtung!“, heißt es in bürokratischem Deutsch auf dem Briefpapier, das die Häftlinge des Strafgefängnisses München-Stadelheim benutzen dürfen. Es folgen eine Reihe von Vorschriften, etwa: „Briefe deutlich und mit Tinte schreiben!“ Die Zeilen, die Willi Graf am 12. Oktober 1943 verfasst, sind in einer klaren, leserlichen Handschrift verfasst – erstaunlich gefasst und aufgeräumt für einen Menschen, der seiner Familie schreibt: „An diesem Tag werde ich aus dem Leben scheiden und in die Ewigkeit gehen.“ „Sie sollen weitertragen, was wir begonnen haben“ weiterlesen

Gier nach unermesslichen Goldschätzen

Völklinger Hütte beleuchtet 3.000 Jahre Hochkultur der Inka

In: Luxemburger Wort u.a., 5. August 2017

Als Amerikas Schätze auf die Gier der Eroberer trafen: Mit der Ausstellung „Inka – Gold. Macht. Gott.“ beleuchtet die Weltkulturerbestätte Völklinger Hütte die 3.000-jährige Geschichte einer untergegangenen Hochkultur.

Nebelverhangener Regenwald. Ein Wasserfall, der sich seinen Weg durch Felsvorsprünge ebnet. Die Dünen der pazifischen Küstenwüste. Großformatige Leinwände zwischen den gewaltigen Rohren und Maschinen der alten Gebläsehalle begrüßen den Besucher. Kaum hat sich das Auge an den überwältigenden Naturlandschaften Perus sattgesehen, eröffnet sich dem Betrachter ein noch prachtvolleres Panorama: Die Andenstadt Machu Picchu, eine Symbiose aus Berggipfeln, Urwald, Terrassen und Häuserruinen auf 2.350 Metern. Zeugnis einer längst untergegangenen Hochkultur, der sich das stillgelegte Eisenwerk nun in einer neuen Sonderausstellung widmet. Gier nach unermesslichen Goldschätzen weiterlesen

Ein Facharbeiter im Weinberg des Herrn

Bisheriger Caritas-Vorsitzender Franz Josef Gebert wird Weihbischof in Trier

In: Paulinus, Domradio, 31.05.2017

Mit dem bisherigen Vorsitzenden der Caritas erhält der Trierer Bischof Ackermann einen sozialpolitisch denkenden Weihbischof: Schon vor der Flüchtlingskrise hat sich Franz Josef Gebert für Schutzsuchende stark gemacht.

68 Jahre, das ist ein Alter, in dem die meisten Menschen schon im Ruhestand sind. „Nun gilt diese Regel für Priester in unserer Kirche ohnehin so nicht“, klärte der Trierer Bischof Stephan Ackermann am Mittwoch ein Dutzend Journalisten auf. Bischöfe etwa geben ihr Amt in der Regel mit 75 Jahren ab. Mit einem großen Karriereschritt, so dachte sich denn auch Franz Josef Gebert, müsste er eigentlich nicht mehr rechnen. Immerhin feiert er am 10. Oktober bereits sein 40-jähriges Priesterjubiläum. Doch es kam anders. Ein Facharbeiter im Weinberg des Herrn weiterlesen