Der Sommer 2018 stand für mich im Zeichen meiner siebenwöchigen Balkantour. Von Ende Mai bis Mitte Juli haben mein Rad und ich an 52 Tagen 3.562 Kilometer mit 20.953 Höhenmetern geschafft. Der Weg führte durch Österreich, Slowakei, Ungarn, Serbien, Bulgarien, Kosovo, Albanien, Montenegro, Kroatien und Bosnien, also durch zehn Länder. Impressionen dazu gibt es in meinem öffentlich zugänglichen Facebook-Fotoalbum „Balkan by Bike“ (https://tinyurl.com/y7qlnvdq).Ich habe großartige Menschen getroffen, Radreisende wie Einheimische, die mir diese Tour zu etwas Besonderem gemacht haben. Ich habe die legendäre Gastfreundschaft des Balkans erleben dürfen, bin unzählige Male auf einen Kaffee oder ein Essen eingeladen worden, bin als vollkommen Fremder mit einem Schlafplatz, guten Gesprächen und viel Herzlichkeit aufgenommen worden.
Ich habe aber auch die Grenzen der Gastfreundschaft meines eigenen Landes erfahren: Wie oft bin ich Menschen, bin ich ganzen Familien begegnet, die als Flüchtlinge für ein paar Jahre in Deutschland leben durften und dann abgeschoben wurden, obwohl sie integriert waren, fließend deutsch sprachen und die Eltern Arbeit hatten. Warum beraubt man diese Familien ihrer gerade wieder gefestigten Wurzeln und Freundschaften, statt ihnen über Wege der legalen Migration eine Perspektive zu bieten?
Ich habe wieder einmal gemerkt, wie wenig es doch eigentlich braucht, um als Radreisender glücklich zu sein: Ein bisschen Wind, ein schattiges Plätzchen nach langer Fahrt durch die Sonne. Frisches Wasser, etwas zu essen und ein halbwegs ruhiger Platz für das Zelt. Hvala an so viele wunderbare Menschen!
Hier der direkte Link zur Fotogalerie:
https://tinyurl.com/y7qlnvdq